Erzähltexte (Kleists „Marquise …“, Hermanns „Sommerhaus, …“) im DU der Q1 – Kombi klassisch / digital-kreativ
- Juergen Drewes

- 23. Mai
- 2 Min. Lesezeit

Strukturell unterschiedliche Erzähltexte aus unterschiedlichen historischen Kontexten, u. a. als epische Kurzformen: „Die Marquise von O….“ (H. v. Kleist), „Sommerhaus, später“ (J. Hermann) – eine obligatorische Vorgabe fürs Zentralabitur NRW Deutsch 2020.
An unserer Schule (Bischöfliches Clara-Fey-Gymnasium Schleiden) steht dieses Thema im 2. Quartal des 2. Halbjahrs der Q1 auf dem Programm.
Ich arbeite mit den SchülerInnen überwiegend mit digitalen Geräten (Handy im Unterricht, PC/Laptop zu Hause) – Grundlage unserer Arbeit ist ein Wiki.
Solange wir uns im Rahmen herkömmlicher Prüfungsbedingungen befinden, die, ungeachtet der „Kultur der Digitalität“ (F. Stalder), wie vor Jahrzehnten (ungeachtet ebenso digitaler, erweiterter Möglichkeiten) aus einer individuell, in vorgegebener Zeit, unter Einhaltung klarer Aufgabenstellungen und Regelungen, mit Stift und Papier und auf dem Hintergrund standardisierter Erwartungen zu erbringenden Leistung besteht, führt kein Weg an der verantwortlichen Vorbereitung der SchülerInnen auf diese Prüfungsform vorbei. M.E. bedeutet das die Anfertigung mindestens mehrerer Sachtext-Analysen (Vereinbarung unserer Fachschaft) in klassischer Form, auf die ich an dieser Stelle nicht näher eingehen möchte, wobei das Wiki den SchülerInnen immerhin kooperative Arbeitsformen ermöglicht.
In dieser UR habe ich erneut eine Kombination klassischer Textanalyse mit digital-kreativen Elementen versucht:
Lernziele: SuS
kennen die beiden Erzählungen (Lektüre, Anfertigen einer Inhaltsangabe, Besprechung)
arbeiten gemeinsam auf einem ZumPad
analysieren zentrale Textstellen
analysieren Sachtexte zu den Erzählungen
geben sich (auf dem Wiki) gegenseitig Peer-Feedback
erkennen den Prozesscharakter des Internets (Überarbeitung ihrer Texte mit Hilfe der Feedbacks auf dem Wiki)
lernen das Tool Thinglink, seine Funktionen und Anwendungsmöglichkeiten kennen und erwerben die entsprechenden Anwendungskompetenzen
intensivieren ihre Auseinandersetzung mit einem Thema
organisieren ihre Arbeit am Thinglink effizient
produzieren mit Hilfe digitaler Tools Texte, Fotos, Videos, Audios
diskutieren und überarbeiten ihre Rechercheergebnisse / Produktionen
berücksichtigen vorgegebene Kriterien zur Erstellung des Thinglinks
präsentieren ihr Thinglink vor dem Kurs
bewerten die Thinglinks gemeinsam online
entwickeln ästhetische Wahrnehmungsfähigkeiten und kritisches Bewusstsein gegenüber unterschiedlichen Medienangeboten im Netz
1. Schritt: Vorstellung und Auswahl der Themen / Bewertungskriterien:
Kleist: Leben und Zeit
wenn du kommst – zur Darstellung von Paarbeziehungen in Sommerhaus, später (unter besonderer Berücksichtigung der Z. 285-308)
Figurenvergleich Ich-Erzählerin – Marquise
Die Figur Stein in Sommerhaus, später
Die Figur der Ich-Erzählerin in Sommerhaus, später
2. Schritt: Organisation der dreiwöchigen Arbeit (PA oder GA)
3. Schritt: Recherche – Produktion – Auswahl – Diskussion – Überarbeitung
4. Schritt: Auswertung der Thinglinks – Arbeitsanteile?
Beispiele:
5. Schritt: gemeinsame Bewertung der Thinglinks (online)
6. Schritt: Reflexion der Möglichkeiten der Thinglinks / der UR
Erläuterungen, Materialien, weitere Hinweise in der entsprechenden Fortbildung.




Dieser Beitrag ist wirklich erstklassig. Die Art und Weise, wie die Ideen präsentiert werden, ist sehr überzeugend. Es hat mich daran erinnert, dass Kunst vor allem Ausdruck ist. Die Werkzeuge ändern sich, aber der Wunsch, etwas zu erschaffen, bleibt. Ein Text-zu-Bild-Kunstgenerator ist ein modernes Werkzeug für diesen Ausdruck. Man kann damit abstrakte Konzepte, Träume oder fantastische Szenen visualisieren, die mit einer Kamera nicht einzufangen wären.